In einer Welt, die größtenteils durch heteronormative Augen gesehen wird, kann es schwierig sein tief gehende Queer-Repräsentationen in der Literatur zu finden. Wie oft haben junge LGBT-Leser Buchläden durchkämmt, auf der Suche nach einem Buch in dem sie sich nicht nur verlieren, sondern auch wiederfinden können? Falls du jemals diese Art von Ausschließung erlebt hast, dann Willkommen zur Queer Book Nook – ein sicherer Ort für alle die interessiert sind, Queer Fiktion zu lesen und zu besprechen.
Es ist wichtig, zu einer angemessenen Darstellung deiner selbst Zugang zu haben, als wer oder was auch immer du dich identifizierst. Für eine großen Teil der Welt ist das kein Problem. In wie vielen Filmen und Büchern kommt ein hetero, weisser Protagonist vor, der durch seine Probleme navigiert? Wie auch immer, da ist ein ganzer Teil der Population, welcher schrecklich unterrepräsentiert ist.
Sucht man im Allgemeinen nach Queer Fiction werden Leser oftmals zu einem Buch geführt, dass aus der Sicht eines Hetero-Charakters geschrieben wurde. Und das Einzige was an diesem Roman lgbtq+ ist, ist ein kleiner Nebendarsteller, welcher im Prinzip die Verkörperung eines Stereotypen ist. Für gewöhnlich ist es der übertriebene Camp Gay Typ der mit seinen hetero Mädels über Make-Up kreischt. Natürlich gibt es auch Menschen die sich mit diesem Charaktertypen identifizieren, aber da sind auch noch so viele die das eben nicht tun. Was wenn der Leser gay ist aber nicht camp? Eine andere Hautfarbe hat als weiss? Weiblich, trans, fluid, non-binär? Unter physischen Einschränkungen oder psychischen Problemen leidet?
Wenn du beginnst, das was es ist, als das du dich identifizierst einzugrenzen, wird es fast unmöglich Literatur zu finden, in der du dich selbst siehst und das kann so unglaublich schädigend für diejenigen sein, die mit ihrer Identität zu kämpfen haben.
Menschen die sich als LGBTQ+ identifizieren wollen nicht lesen wie sie einfach nur eine Randnotiz in der Geschichte der Anderen sind. Sie möchten nicht ständig daran erinnert werden, dass sie nicht der Held der Geschichte sein können, nicht mal in ihrer Eigenen. Letztendlich kann es eine demoralisierende Erfahrung werden wenn du nirgendwo eine Version von dir selbst findest. Für LGBTQ+ Personen, vor allem junge Leute, kann dies zu Selbsthass, verinnerlichte Homo-/Transphobie und psychischen Problemen führen.
LGBTQ+ Menschen verdienen es, dass ihre Geschichte erzählt wird, dass sie repräsentiert werden und dass wer sie sind kein Hindernis darstellt, sondern etwas ist worauf sie stolz sein können.
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Buch des Monats
Unter den Udala Bäumen von Chinelo Okparanta ist ein Muss für jede Büchersammlung. Die Geschichte ist aus der Sicht von Ijeoma, einem 11 jährigen Mädchen erzählt, welches sich durch den Bürgerkrieg in der Republik Nigeria schlägt und dabei auch ihre eigene Identität entdeckt.
Als ihr Vater stirbt schickt ihre Mutter sie weg, um als Dienstmädchen zu arbeiten. Während ihrer Knechtschaft verliebt sich Ijeoma in Amina. Als ihre Mutter die Beziehung entdeckt wird Ijeoma zurück nach Hause und zu einer spirituellen Reinigung gebracht, um sie von der Homosexualität zu heilen. Dieser Teil des Buches enthält viele Bibelzitate, aber es passt perfekt zur Stimmung des Buches. Nigeria ist ein sehr religiöses Land und dazu gebracht zu werden die Bibel zu lesen oder zu beten um deine Fehltritte zu büßen ist nicht so weit hergeholt.
Wenn Ijeoma zur Schule zurückkehrt, erfährt sie, dass Amina einen Mann geheiratet hat und nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte und es bricht ihr das Herz. Der Herzschmerz gepaart mit der spirituellen Reinigung bringt sie dazu eine Ehe mit einem Mann einzugehen und dem Versuch Glück im Leben einer Lüge zu finden. Wenn sie aber die Liebe ein zweites Mal mit Ndiidi findet, muss sie sich entscheiden zwischen dem Erfüllen ihrer Pflicht oder dem Folgen ihres Herzens.
Es macht Sinn zu erwähnen, dass dieser Roman, der in einer Zeit des Krieges spielt, Inhalte vorkommen, die triggernd sein können. Deshalb sei gefasst auf Tod, Mord an LGBTQ+ Charakteren, Vergewaltigung und Depression.
Falls du eine Queer Geschichte kennst, von der du hier eine Review sehen möchtest, sende bitte eine E-Mail mit deinem Vorschlag an Nostuntsmag@gmail.com mit Queer Book Nook in der Betreffzeile.
Quellen (in Englisch)
