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““No pride for some of us without liberation for all of us” – Marsha P Johnson (dts. „Es können nicht einige Stolz erfahren, wenn nicht alle Befreiung erfahren können“).

Wenn ich an Pride denke komme ich nicht drum herum und muss darüber nachdenken wie weit wir gekommen sind. Von „the lavender scare“ (dts. die lila Angst) bis codierter Sprache, von Kolonisation bis zur Entkriminalisierung, unsere Gemeinschaft ist voller Geschichte. Auch wenn wir uns über sehr viel freuen dürfen und wir dankbar für diejenigen sind, die bis jetzt gekämpft haben, so schaue ich doch in die Zukunft und sehe den Weg, der vor uns liegt.

Pride als Protest

Der Pride Month ist im Juni, um den Stonewall Aufstände von 1969 zu gedenken. Diese begannen damit, dass Polizisten in die Stonewall Inn Bar auf der Christopher Street Straße in New York gingen. Dort wollten die Polizisten einige der Bargäste auf ihr Geschlecht durch körperliche Begutachtung untersuchen. Stonewall Inn war jahrelang ein sicherer Ort für die Community der Schwulen, Lesben und Transpersonen. Die Bar wurde regelmäßig von Dragqueens und denen besucht, die sich in dem binären Genderkonzept (weiblich/männlich) einordnen. Deshalb wurde von Seiten der Polizei in der Bar regelmäßig eine Razzia durchgeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte war Homosexualität in allen außer einem der US-Staaten illegal. Sich so zu „verkleiden“ wie das andere Geschlecht wurde in New York als Straftat geahndet.

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Die Schilderungen der Ereignisse dieser Nacht unterscheiden sich und sind ebenso unklar wie die Frage wie die Aufstände begannen. Aber während versucht wurde die Besucher:innen der Bar zu verhaften haben sich diese gewehrt, was dazu geführt hat, dass sich Menschen um das Stonewall Inn gesammelt haben und die Unruhen wuchsen. Es folgte ein sechstägiger protest gegen die Polizeischikanen und Verfolgung der queeren Gemeinschaft in den USA. Diese wurde als Wendepunkt in der Geschichte der schwulen Befreiung gesehen. Die Aufstände haben sowohl in den USA, als auch außerhalb für ein großes Medieninteresse gesorgt und dadurch dazu beigetragen, dass ein Gemeinschaftsgefühl entstand, um für LGBT+ Rechte zu kämpfen.

Genau ein Jahr nach den Stonewall Aufstände haben Mitglieder der LGBTQ+ Gemeinschaft den ersten „Christopher Street Liberation Day“ organisiert und abgehalten und sind dabei mit schwulen Schildern und Bannern durch die Straßen von New York gegangen.

Der erste Protestmarsch wurde in der New York Times aufgegriffen „Es gab wenig offene Anfeindungen und einige Zuschauer applaudieren, als ein großes schönes Mädchen vorbeiging und ein Schild hielt auf dem „Ich bin eine Lesbe“ stand.

Vom ersten Aufstand über die 1970er bis zu den 1980ern wuchs die schwule Befreiungsbewegung.

Queere Symbole

Das pinke Dreieck

Während dem zweiten Weltkrieg, hat Hitlers Armee Menschengruppen in Konzentrationslagern der Nazis gefangen gehalten und ihnen Armbänder gegeben. Auf diesen waren farblich gekennzeichnete Dreiecke abgebildet, um zu zeigen welche „Verbrechen“ sie begangen haben oder warum sie gefangen gehalten werden. Das bekannteste Symbol ist der Davidstern auf einer Anstecknadel oder Armband, das die jüdische Gemeinschaft getragen hat. Es mussten auch viele andere Menschengruppen solche Armbänder trager: politische Gefangene, verurteilte Verbrecher, Alkoholiker, Sexarbeiter (damals Prostituierte genannt), Menschen mit Behinderung und queere Menschen. Jeder Gruppe wurde ein umgekehrtes Dreieck zugeteilt, bei dem die Farbe jeweils auf ein bestimmtes Verbrechen hinweist. Das pinke Dreieck wurde homo- und bisexuellen Männern, Transfrauen und anderen „sexuellen Straftätern“ zugeteilt, darunter auch Pädophile. Diese schambesetzten Abzeichen wurden sogar Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg als abwertendes und beleidigendes Symbol für schwule und bisexuelle Männer und Transfrauen benutzt.

1972 brachte die Veröffentlichung von Heinz Heger’s Buch ‚Die Männer mit dem Rosa Winkel‘ Aufmerksamkeit zu dem rosa Dreieck als Symbol für die Rechte von Schwulen. In Deutschland haben Gruppen, die sich für die Befreiung von Schwulen einsetzen, schwule Männer dazu ermutigt dieses Zeichen als Gedenken an die Opfer der Konzentrationslager und als Protest gegen die stetige Verfolgung dieser Gruppe, zu tragen. 1975 wurde Dr. Frank N. Furter dann mit einem rosa Dreieck in dem queeren Kultklassiker ‚The Rocky Horror Picture Show‘ gesichtet.

Die Verwendung des Rosa Dreiecks wurde von immer mehr Mitgliedern der queeren Community als Symbol genutzt und als Zeichen von Pride und Protest umgedeutet. Während dem Ende der 70er und 80er Jahre wurde das rosa Dreieckssymbol immer sichtbarer in der queeren Community als Symbol von queerer Identität und um einen sicheren Space (dt. Umgebung) für die LGBT+ Community. Das Symbol wurde von Gruppen, wie der Pink Panther Bewegung, welche die Anti-LGBTQ Gewalt bekämpften und der „Aids Coalition to Unleash Power“ verwendet.. Dreieck-Tattoos sind schon lange ein Symbol für queer Pride und es gibt viele Variationen des umgedrehten Dreiecks: vom traditionellen rosa Symbol, über ein simples schwarzes bis hin zu einer Mischung aus Rosa und Blau (das steht für Bisexualität).

Der Regenbogen

1978 hat Harvey Milk, einer der ersten geouteten schwulen Staatsvertreter der USA, Gilbert Baker damit beauftragt ein Pridesymbol für die queere Community zu erstellen. Gilbert Baker war ein Künstler, schwuler Mann und Drag Queen.

Die erste Regenbogenfahne war geboren, sie bestand ursprünglich aus acht Streifen mit folgenden Bedeutungen: grelles Pink für Sexualität, Rot für Leben, Orange für Gesundheit, Gelb für Sonnenlicht, Grün für Natur, Türkis für Kunst, Königsblau für Harmonie und Violett für Geist. Zwei Flaggen wurden für die Pride-Parade diesen Jahres von dreißig Freiwilligen per Hand gefärbt und genäht.

Nach der Ermordung von Harvey Milk im November 1978 herrschte eine große Nachfrage für die Flagge, da die Herstellung vom originalen grellen Rosa sehr schwer war, wurde letztlich der Streifen dieser Farbe weggelassen. Für die Pride Parade 1979 hat Baker auch den türkisen Streifen weggelassen, damit es wieder eine gerade Anzahl an Streifen auf der Flagge gab. Daraus entstand dann die Pride Flagge, die wir heutzutage kennen und die 1994 an Bekanntheit gewonnen hat, als Baker eine eine Meile lange Flagge zu Ehren des 25. Jahrestage der Stonewall Aufstände erstellt hat.

Seitdem wurde die Regenbogenfahne ein weltweites Symbol von Pride und es existieren nun viele Variationen der Fahne, um verschiedene Identitäten innerhalb der Community zu repräsentieren. Die Fahne, ähnlich wie das Dreieck, wurde schon länger als Symbol für Akzeptanz und als Zeichen für einen Safespace für Mitglieder der Community verwendet.

Pride und One Direction

In den frühen Jahren von One Direction war die Fangemeinde kein Safespace für queere Fans, weshalb 2014 das Projekt Rainbow Direction ins Leben gerufen wurde. Das Projekt wurde von einer kleinen Gruppe an Fans entwickelt und auf dem Tumblr Blog Takemehomefromnarnia verbreitet. Dieser Blog hat Homophobie im One Direction fandom mit Aufklärung, Handlungen und Sichtbarkeit bekämpft.

Das Ziel des Projekts war es die Sichtbarkeit zu erhöhen und einen Safespace für LGBTQ+ Fans zu erschaffen, indem Fans dazu ermutigt wurden Regenbogen zu Konzerten mitzubringen, Poster zu entwerfen, Regenbogen Merch zu verkaufen und die Erlöse zu spenden, sowie in Boston das erste Fanprojekt mit Regenbogenlichtern im September 2015 abzuhalten.

Zum ersten Mal hat Harry Styles, am 3. September 2015, in Buffalo, New York, während One Direction’s On The Road Again (OTRA) Tour, eine Regenbogenflagge in die Hand genommen. Er hat sie geschwungen, mit ihr getanzt, sie um die Schultern gelegt und seit dieser Show und während seiner Solokarriere hat Harry immer wieder diese Flaggen auf der Bühne als Zeichen von LGBTQ+ Pride geschwungen.

Seit 2014 hat Rainbow Direction nicht nur die One Direction Tours unterstützt, sondern auch die Solokarrieren. Als Ergebnis der harten Arbeit und Hingabe wurde Rainbow Direction für Global Digital Activist von der Gay Star News im September 2018 nominiert und hat gewonnen. Als Harry später im selben Jahr mit dem Honour Award als LGBTQ Aktivist von der Gay Times ausgezeichnet wurde, wurde Rainbow Direction zugesprochen, welche wichtige Rolle sie übernommen haben, um Konzerte als Safespace für uns alle zu machen.

Pride bedeutet, natürlich, nicht nur Regenbogenflaggen. Die Beziehung zu diesen offensichtlichen Symbolen ist für viele Mitglieder unserer Community nicht einfach. Aber sie haben unumstritten dazu beigetragen, dass Fans und Künstler:innen bei Louis‘ und Harry’s Konzerten einen Safespace finden können.

Diesen Pride Month haben wir als fandom so viel zu feiern, wie weit wir gekommen sind; als Harry 2015 das erste Mal eine Flagge aufgehoben hat über die Regenbogenflagge, die in Antwerpen dieses Jahr bei Louis‘ Konzert auf der Bühne hing. Trotzdem ist es für viele von uns bittersüß. Mein damaliges Ich, das 2015 gesehen hat wie Harry die Flagge aufgehoben hat, hatte große Hoffnungen was die nächsten Jahre bringen mögen, nicht nur für die boys, sondern auch für die Community, für Gleichberechtigung und für mich. Pride ist für mich eine Chance zu reflektieren, dankbar zu sein und mich herauszufordern, um die Zukunft zu einem besseren Ort für die junge Menschen zu machen, die nach uns hier sein werden.

“Geh raus, seid nett zueinander, sei gnädig zu dir, liebe dich selbst.” – Harry Styles

Nächste Ausgabe: Was pride für dich bedeutet

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